Am neunten Tag musste Tobias noch eine Hausarbeit fertig schreiben und deswegen sind er uns Michèle noch einen Tag in Gisborne geblieben. Niko und ich hatten nicht wirklich Lust auf noch einen Tag in dieser Stadt und sind langsam weiter die Ostküste hochgefahren. Wir sind dann am Anfang an ganz vielen kleinen Stränden angehalten (davon hat die Ostküste eine ganze Menge).
Wir sind dann in eine kleine, SEHR abgeschiedene Bucht gefahren, in der das Auto dann mal wieder nicht mehr anspringen wollte. Ungerader Tag und so. Naja, wir haben dann durch gleichzeitiges rumprobieren rausgefunden, dass das Auto wieder anspringt, wenn man 5 Minuten wartet und dann Gas und Bremse gleichzeitig betätigt. Das klappt tatsächlich! Können wir in der chinesischen Bedienungsanleitung ergänzen. Ich hab mich ja schon 9 Kilometer einen Berg hochlaufen sehen zum nächsten Ort mit Empfang (an der Ostküste ist quasi gar kein Handynetz).
Mittags sind wir dann an einem RIIIIEEESEN Ort (laut Reiseführer) gewesen, der doch tatsächlich aus 5 Häusern bestand. Naja, vielleicht waren es auch 10. Da sind wir dann zur Tolaga Bay Wharf gefahren, die längste Wharf in Neuseeland. Da mal wieder super Wind war und Niko dann immer ganz hibbelig wird, ist er erstmal eine Runde kiten gegangen, während ich mich mit einem Berg von Prospekten auseinander gesetzt habe um den Urlaub auf der Südinsel zu planen.

Von da aus ging es weiter in die Anaura Bay, wieder einige Kilometer vom "Highway" entfernt. Highway ist hier eher relativ. Man darf 100 fahren, was aber meistens nicht so empfehlenswert ist, da der Asphalt auch einfach mal aufhört und es vor allem sehr kurvig ist. Eine schöne kleine Bay, in der wir einen Walk machen wollten. Da es aber schon recht spät wurde, mussten wir erstmal Michèle und Tobias anrufen. Also 30km zurück bis wir wieder Netz hatten. Danach konnten wir uns endlich auf unseren, Zitat Reiseführer, "Family Walk" machen. Ja ne, ist klar! Es ging als erstes über eine "Wiese", die man eigentlich eher als Matschfeld bezeichnen kann. Klein Rebecca hat angefangen zu jammern (meine Schuhe sind durchgeweicht und der Schlamm ist mir überall reingelaufen) und wollte umdrehen. Niko ist aber ganz gemein und herzlos weiter gelaufen. Dann kamen wir um an den Fluss und wunderten uns warum der Pfeil einfach geradeaus zeigt. Ah, ganau: Es gab keinen anderen Weg als über den Fluss. Der war breit. Ok, da waren meine Füße dann wirklich nass und mir war mittlerweile alles egal. Von da an wurde es lustig. Insgesamt 17 Flussüberquerungen (und 4 halbe, da gab es Brücken) waren es dann am Ende. Bei einer hat Niko seine Schuhe ausgezogen (ich hab mich das nicht getraut, in die wäre ich in dem Zustand nie wieder reingekommen) und mich auf dem Rücken rüber getragen. Luxus. Und lustig. Als ich mich dann endlich freuen durfte das der Fluss weg war, ging es auch schon bergauf. Und im dunkeln wieder den Berg runter. Aber wir hatten ja unsere Headlights. Wieder am Auto hab ich erstmal meine bequeme und sehr warme graue Elefanten-Hose angezogen und mich in meinen dicken Pulli gekuschelt.

Man hat hier übrigens manchmal das Gefühl im Dschungel zu sein. Ich hoffe, das kann man halbwegs auf den Bilder sehen. Und ja, ich sehe ein bisschen fertig aus. Das war aber auch ziemlich anstrengend!
Wir sind dann noch ein Stück weitergefahren und haben nach einem vernünftigen Ort zum Schlafen gesucht. Laut Reiseführer sollte ein Imbiss in dem einen Ort sein und da wir nicht mehr kochen wollten, sind wir da hingefahren. Wir haben unsere Runden gedreht und gesucht. Irgendwann haben uns zwei freundliche Frauen vor einem Wohnwagen angehalten und gefragt, was wir suchen. Wir haben ihnen den Namen vom Imbiss gesagt. Sie haben uns nur freundlich angegrinst und mitgeteilt, dass das sie sind und dass sie schon geschlossen haben. Nachdem wir einen Platz zu Schlafen gefunden hatten (den uns die beiden verraten hatten), haben wir uns noch Nudeln mit Tomatensauce, Mais und Thunfisch gekocht.
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